Ein Schiff am Horizont

Ein Schiff am Horizont ... oft sind damit Gedanken und Vorstellungen an die Zukunft verknüpft: Eines Tages wird ein Schiff erscheinen. Es wird Neues bringen, Veränderung, Gutes, andere Ideen, Entwicklung. Unser Konvent führt als Symbol das Schiff. Als Element der Verbindung mit unserer Namenspatronin St. Ursula, aber auch als Zeichen der gedanklichen Ausrichtung in die Zukunft.

Gebet

schiff malenEs kommt ein Schiff, geladen bis an sein höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewigs Wort.

Das Schiff geht still im Triebe, es trägt ein teure Last,
das Segel ist die Liebe, der Heilig Geist der Mast.

Der Anker haft' auf Erden, da ist das Schiff am Land.
Das Wort will Fleisch uns werden, der Sohn ist uns gesandt.

Zu Bethlehem geboren im Stall ein Kindelein.
Gibt sich für uns verloren: Gelobet muss es sein.

Und wer dies Kind mit Freuden umfangen, küssen will,
muss vorher mit ihm leiden groß Pein und Marter viel,

danach auch mit ihm sterben und geistlich auferstehn,
das ewig Leben erben, wie an ihm ist geschehn.

Maria, Mutter Gottes, gelobet musst du sein.
Jesus ist unser Bruder, das liebe Kindelein.

(ELSASS 15. JAHRHUNDERT, ANDERNACHER GESANGBUCH, KÖLN 1608)

 
Für Ihre Gedanken an die Zukunft:
Den Text lesen oder, wenn Sie mögen, singen. Die Zumutung aushalten, einer möglicherweise so fremden Frömmigkeit zu begegnen. Versuchen zu entdecken, was den Menschen vor mehr als 600 Jahren wichtig war. Entdecken, was die Bilder meinen: Schiff — Maria, Bord — schwanger sein, Last — das ungeborene Kind, Anker — der Glaube an einen liebenden Gott ... Suchen, was heute für Sie wichtig ist.

Ein Schiff malen und mit guten Wünschen einem Freund oder einer Freundin schicken.

Sie können sich als Malvorlage die Abbildung des Schiffes neben dem Gebet im DIN-A4-Format als PDF-Datei herunterladen und ausdrucken - für Ihre Gedanken zur Zukunft.

 

Zukunft: Ausgangspunkt

Je mehr wir in einer Welt leben, die ein entschiedenes Christentum von uns verlangt, desto intensiver müssen wir uns den Herausforderungen dieser Zeit stellen und nach der Weise suchen, wie wir als Dominikanerinnen heute unser Charisma leben wollen und müssen.

Dass uns dabei die Formen des 19. und 20. Jahrhunderts kaum noch helfen, erleben gerade einige der alten Schwestern sehr stark. Gebetsformen, Frömmigkeitsformen, Gehorsams- und Armutsformen, die sie - manchmal unter Schmerzen - gelernt haben, sind nicht mehr recht geeignet, einer modernen Welt das Evangelium zu verkünden.

Unser Konvent ist bei der Suche nach einer geistlichen Gestalt des Ordenlebens heute anderen Konventen nicht voraus. Weltweit sind Frauen und Männer in den Orden auf der Suche danach, was der Geist ihnen eingibt. Seine Stimme zu hören ist nicht einfach. Und noch schwieriger ist es, dieser Stimme zu folgen. Vertrauertes gilt es abzustoßen, Liebgewonnenes über Bord zu werfen, Sicherheiten aufzugeben und Neues zu wagen. Das gibt schmerzliche Einschnitte und bedeutet, Liebgewordenes aufzugeben.

Ein Schiff am Horizont ... oft sind damit Gedanken und Vorstellungen an die Zukunft verknüpft: Eines Tages wird ein Schiff erscheinen. Es wird Neues bringen, Veränderung, Gutes, andere Ideen, Entwicklung. Unser Konvent führt als Symbol das Schiff. Als Element der Verbindung mit unserer Namenspatronin St. Ursula, aber auch als Zeichen der gedanklichen Ausrichtung in die Zukunft.

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