Wiedererstarken: Priorin Benedikta Winterholler

winterhollerWie eng Wohl und Wehe einer geistlichen Gemeinschaft von der richtigen Wahl ihres Vorstehers abhängig ist, zeigt das Wirken der Priorin Benedikta Winterholler (1829 - 1857). Am 14.11.1778 als Tochter eines Schmieds in Beuerbach geboren, trat sie 1796 in St. Ursula ein. Sie war damals die jüngste im Konvent. Ende November 1829 wurde sie zur Priorin ernannt.

Weder Staat, Stadt noch Ordinariat ahnten, welche Energie diese Frau entwickeln sollte. Sie bewahrte nicht nur ihr Kloster vor dem sicheren Ende, sondern gab ihm eine neue, pädagogische Aufgabe und legte damit den Grund für eine expansive Entwicklung der Dominikanerinnen über Augsburg hinaus.

Die Priorin stand während ihrer Amtszeit vor fünf großen Aufgaben, die sie alle hervorragend meisterte. Dies waren:

  • die Nachwuchsfrage
  • die wirtschaftliche Sicherheit
  • das Schulwesen
  • die Raumprobleme
  • die Hilfsbegehren fremder Klöster und
  • die Gründung von Filialen.

Während ihrer 28-jährigen Amtszeit traten 55 Lehrerinnen, Chorfrauen oder Laienschwestern ein. Das Kloster blühte auf und entsandte Schwestern in andere Klöster, so nach St. Magdalena in Speyer und zum Kloster Maria Königin der Engel in Bad Wörishofen. In Donauwörth, Landsberg am Lech, Wettenhausen, King Williamstown (Südafrika) und Bamberg wurden Neugründungen unternommen.